Geschichte der Sonnenbergschule

von Erwin Elchner
Konrektor i. R. schreibt in der Festschrift zum 20-jährigen Bestehen der Sonnenbergschule 1985:


Als nach dem 2. Weltkrieg der Wiederaufbau in Deutschland begann, wurden auch die Schulen in dieses Aufbau- und Reorganisationsprogramm miteinbezogen. Wohl waren im Landkreis Sinsheim die Zerstörungen an Schulgebäuden nicht sehr groß, jedoch waren Gebäude und Einrichtungen restlos veraltet- [-] Wie stand es damals um die schulische Situation in Eichtersheim und Michelfeld? Drei Lehrkräfte unterrichteten 120 Eichtersheimer Schüler in kombinierten Jahrgangsklassen, für 180 Michelfelder Schüler standen 4,später 5 Lehrkräfte zur Verfügung. Das Eichtersheimer Schulgebäude stammte aus dem Jahre 1869, während die beiden Michelfelder Schulhäuser 1843 und 1890 erbaut worden waren.


Unvergessen sind die Namen der beiden Schulleiter, Oberlehrer Heinrich Gmelin (Michelfeld) und Oberlehrer Wilhelm Haaß (Eichtersheim); ihr Wirken prägte das Dorf. Viele lebenstüchtige Generationenvon Bürgern waren hier erzogen worden, hatten Lesen, Rechnen,Schreiben gelernt und hatten trotz manch harter Tage ein Gefühl von Geborgenheit in der alten Dorfschule erlebt. Doch immer enger wurden die alten Räume für eine wachsende Schülerzahl,immer mehr mangelte es an Lehrsälen für den notwendigen Fachunterricht, und auch die sanitären Einrichtungen waren nicht mehr befriedigend. Deshalb planten beide Gemeinden - jede für sich - ab 1957 einen Schulhausneubau. Sehr weit waren die getrennten Planungen schon gediehen als von Seiten der Schulbehörde und des Landratsamtes Sinsheim im Hinblick auf ein neues Bildungskonzept der Volksschule die Anregung kam, eine gemeinsame Nachbarschaftsschule zuerstellen. Es folgte eine Zeit der Diskussion, denn dieses Projekt erforderte Zugeständnisse der Gemeinden. Nach langwierigen Verhandlungen wurde 1960 der Volksschulverband Eichtersheim-Michelfeld gegründet. Vorsitzender wurde Bürgermeister Jenne, Michelfeld, sein Vertreter Bürgermeister Ries, Eichtersheim.

1965 konnte den Bürgern beider Dörfer nach über 4-jähriger Planungs- und Bauzeit ein Schulhaus vorgestellt werden, das man nunebenfalls als Jahrhundertwerk bezeichnen durfte. Auf einem Gelände, dem Sonnenberg, wo sich vor Jahrzehnten Jugendliche beider Ortschaften harte Kämpfe geliefert hatten, sollte nunmehr eine friedliche, geistige Auseinandersetzung stattfinden und diese Stätte der Begegnung war die Sonnenbergschule, die erste Gemeinschaftsschule Baden-Württembergs. Ein Bau mit 14 Klassenzimmern, ergänzt durch Turnhalle, Lehrschwimmbecken, Physikraum, Werkraum, Musikzimmer, Handarbeitszimmer und Küche setzte einen Neubeginn.

Die Leitung der Schule oblag damals Rektor Wilhelm Haaß, neben 5 Lehrern unterrichteten noch die beiden Ortsgeistlichen Pfarrer Schneckenburger und Pfarrer Jörger. 300 Schüler aus Eichtersheim und Michelfeld besuchten im 1. Jahr des Bestehens die neue Gemeinschaftsschule und schon nach diesem Jahr zeigte sich, wie vorausschauend alle Verantwortlichen gehandelt hatten. Das neue Schulgesetz zur Einführung der Hauptschule in Baden-Württemberg-Kennzeichen waren das 9. Schuljahr, die Fremdsprache, Kurs- und Kernunterricht - verlangte bestimmte räumliche Voraussetzungen, diese waren nun am Ort gegeben.
Bereits ab 1966 wurde ein Schülerjahrgang aus Eschelbach hier unterrichtet, schließlich besuchten alle hauptschulpflichtigen Jahrgänge aus Eschelbach, etwa 120 Schüler, die Sonnenbergschule. Auch aus Tairnbach und Waldangelloch brachten Schulbusse die Hauptschüler zur Mittelpunktschule Eichtersheim-Michelfeld, und so wuchs die Schülerzahl rasant an;von ursprünglich 300 Schülern im Gründungsjahr stieg die Zahl auf 500 Schüler im Jahre 1968 an und erreichte 1974 die stattliche Höhe von 700 Schülern aus 5 Orten.


Sonnenbergschule 1975
 

Das Lehrerkollegium hatte sich inzwischen ebenfalls vergrößert; 25 hauptamtliche Lehrkräfte und 5 nebenamtliche Religionslehrerstanden Rektor Hans Rühl zur Seite, der nach dem Tode von Wilhelm Haaß 1969 die Leitung der Schule übernommen hatte.10 Jahre nach Gründung der Sonnenbergschule war diese zu klein,obwohl die Hauptschüler aus Tairnbach im Zuge des Schulentwicklungsplanes Mühlhausen zugeordnet wurden. Die ursprünglichen Fachunterrichtsräume mussten zum Teil zu Klassenzimmern umgestaltet werden, um die Zahl der "Wanderklassen" klein zu halten; trotzdem wurde die Raumnot bei Kursunterricht (d.h. bei geteilten Klassen oder Leistungsgruppen) immer gespannter. Als schließlich jeweils zwei Klassen für drei Jahre aus dem Schulgebäude in Räume der katholischen Kirchengemeindeverlegt werden mussten, war die Entscheidung für einen Erweiterungsbau der Sonnenbergschule fast gefallen. Auch die am1.4.1972 vollzogene Gemeindefusion zwischen Eichtersheim und Michelfeld und die damit verknüpfte Erhaltung der Hauptschule überhaupt wirkten sich positiv für einen Schulanbau aus.1976 wurde der Erweiterungsbau von der neugeschaffenen GemeindeAngelbachtal fertiggestellt, der neben neuen Klassenzimmern Räume für den technischen Unterricht enthält; trotz des erheblichen finanziellen Aufwandes für den Bau sorgte eine schulfreundliche Gemeindeverwaltung unter dem damaligen Bürgermeister Jenne, heute unter Bürgermeister Brandt, für eine moderne Ausstattung der Schule an Geräten, Lehr- und Lernmitteln. Auch nach Einführung der revidierten Bildungspläne von 1984 zeigte es sich, dass das Schulhaus in seiner Grundkonzeption allen Anforderungen gerecht werden kann.

Aber 20 Jahre Schulbetrieb mit zunächst hoffnungslos überbesetzten Schulzimmern gehen natürlich nicht spurlos an einem Gebäudevorbei, auch wenn heute die Schülerdichte pro Raum stark abgesunken ist. Verschleiß zeigt sich vor allem im alten Haus, und so kommen ausgerechnet im Jubiläumsjahr immense Kosten für eine Generalsanierung (d.h. Sicherheitsmaßnahmen, Lehrschwimmbecken, Heizung, Wärmedämmung etc.) auf die Gemeinde zu. Man kann es schon fast als einen Giückstreffer für unsere Schuljugend bezeichnen, dass noch vor der großen Renovierung das schon lange geplante Schulsportgelände für Leichtathletik im nahen Schutbereich fertiggestellt wurde. Es ermöglicht, den Sportunterricht zu intensivieren, denn nun fallen lange Anmarschwege zu den bisherigen Sportplätzen weg,und neben geistiger Bildung kann auch körperliche Erziehung zu ihrem Recht kommen. Nach wie vor gilt für unsere Sonnenbergschule die Feststellung: Ideale Voraussetzungen zur Erfüllung des Lehr- und Bildungsauftrages zum Besten der Zukunftunserer Jugend.•

Erwin Elchner
 

 

Notwendigkeit des Erweiterungsbaus im Jahre 1999 / 2000

Anfang der 90er Jahre begann die Diskussion um eine erneute Erweiterung. Zusätzliche Klassenzimmer wurden notwendig, da die Sonnenbergschule ständig wachsende Schülerzahlen im Grundschulbereich zu verzeichnen hatte. Dabei war in den letzten Jahren nicht die Geburtenrate ausschlaggebend, sondern der Bevölkerungszuwachs aus dem Zuzug.
Auf Grund der nachgewiesenen Schülerzahlen und der dargelegten Entwicklungsprognosen hat das Oberschulamt Karlsruhe die Notwendigkeit der Schulerweiterung anerkannt und ein Modellraumprogramm für eine dreizügige Grund- und eine zweizügige Hauptschule mit Werkrealschule erarbeitet. Dabei wurde festgestellt, dass mindestens 6 Klassenräume, 1 Mehrzweckraum, 1 Lehrraum für Physik, Chemie und Biologie, 2 Vorbereitungsräume und 1 Fachraum für bildende Kunstfehlen.
Der Gemeinderat hat daraufhin beschlossen den dringend notwendigen Schulraum zu erstellen und in diesem Zusammenhang auch den 1976 erstellten Flachdachbau zu sanieren. Nach einen städtebaulichem Wettbewerb wurde das Ingenieurbüro Entenmann & Fischer aus Knittlingen vom Gemeinderat schließlich am 3. Februar 1997 mit der Planung beauftragt.
Als die Planungsarbeiten abgeschlossen und die Baugenehmigung von der Stadt Sinsheim erteilt waren, wurde im Dez. 1998 mit der Baumaßnahme begonnen.
Im Dezember 2000 konnte die Einweihung gefeiert werden. Die Schule hat heute (Stand Februar 2009) 22 Klassenräume, 10 Fachräume, viel Fläche und einen schönen Pausenhof dazu gewonnen.
Heute hat die Sonnenbergschule 208 Grundschüler auf 9 Klassen verteilt und 211 Hauptschüler, die in 11 Klassen aufgeteilt sind.

 

Sonnenberghalle Angelbachtal - ein idealer Veranstaltungsort

 

 

In der Ortsmitte bei der Sonnenbergschule ragt die neue„Sonnenberghalle“ mit ihrer braunrot schimmernden Fassade in denHimmel, die großen Glasflächen des Foyers spiegeln die herbstlichen Bäume des Sonnenberg-Wäldchens und des benachbarten Schlossparks wieder. Neben dem Neubau wurde auch das komplette Umfeld mit Schulhof, Parkplätzen und Kindergartenspielplatz umgestaltet. Die Außensportanlagen und die aus dem Jahre 1965 stammende alte Sporthalle der Sonnenbergschulemussten dem Neubau mit einer Nutzfläche von insgesamt 3000 Quadratmetern weichen, dass auf 170 rund 20 Meter tiefe und mit Betongefüllte Bohrpfähle gegründet ist.

Im Inneren des Gebäudes findet sich modernste Technik, die Licht, Heizung und Lüftung steuert und auch für die notwenige Sicherheitsorgt. Der dreiteilbare Spielfeldbereich wird tagsüber hauptsächlich von der angrenzenden Grund-, Haupt- und Werkrealschule benötigt, nachmittags und abends nutzen unterschiedlichste Sportgruppen, vom Tischtennis über Fußball,Geräteturner bis zu den Volleyballspielern die Sportflächemit entsprechender Tribüne und Sanitärräumen.

Für kulturelle Veranstaltungen der Gemeinde oder von Vereinen stehen rund 1000 Sitzplätze zur Verfügung. Die sieben Mal 15 Meter große Bühne bietet für Aufführungen vor großem Publikum den nötigen Raum und in einer modernen Küche kannfür das leibliche Wohl der Gäste gesorgt werden.

Nach dem Abriss der alten Halle und der Sportanlagen konnte bei einer kleinen Feierstundeam ersten Advent 2003 der obligatorische Spatenstich erfolgen. Zügiggingen die Arbeiten voran, knapp ein Jahr später wurde Richtfestgefeiert.

Nicht einfach war die Finanzierung des größten Bauprojekts in der Angelbachtaler Geschichte, dass insgesamt mit 6,92 Millionen Euro zu Buche schlägt.Einen Zuschuss von 2,21 Millionen Euro erhielt die Gemeinde aus dem Ausgleichsstock des Landes, 750.000 Euro aus dem Entwicklungsprogrammfür den ländlichen Raum (ELR) und 3,96 Millionen Euro musste aus Rücklagen und Darlehen der Gemeinde finanziertwerden. Dies ließ, so Kritiker des Projektes, die pro Kopf Verschuldung der rund 5000 Einwohner zählenden Kraichgaugemeindevon 805 Euro im vergangenen Jahr auf 1023 Euro im diesjährigen Haushalt anwachsen. „Die bisherige Resonanz zeigt jedoch, dass die Halle dringend notwendig war,“ so Bürgermeister Fritz Brandt. Schulsport und Übungsbetrieb der Vereine belegen bereits heute die Hallenfläche fast komplett, wie der Belegungsplan zeigt.Dies rechtfertige auch in finanziell schwierigen Zeiten eine solche Investition, so Brandt. „Im übrigen war es unseres Erachtensfür viele Jahre die letzte Möglichkeit, hohe staatliche Zuschüsse, wie sie für dieses Projekt bewilligt wurden, auszuschöpfen.“

Ralf März

 


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